Hartwig Schlegelberger

deutscher Politiker und Finanzfachmann (Schleswig-Holstein); CDU; Finanzminister 1961-1963; Innenminister 1963-1971; stellv. Ministerpräsident 1963-1971

* 9. November 1913 Berlin

† 6. Oktober 1997 Flintbek

Herkunft

Hartwig Schlegelberger, ev., war gebürtiger Berliner. Sein Vater, Dr. Franz Schlegelberger, war während des Dritten Reiches Staatssekretär im Reichsjustizministerium und von 1941 bis 1942 amtierender Reichsjustizminister. Wegen seiner Verstrickung in die NS-Justiz wurde er 1947 zu lebenslanger Haft verurteilt, jedoch bereits 1950 gesundheitshalber entlassen.

Ausbildung

Sch. studierte nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums Rechts- und Staatswissenschaften in Tübingen und Berlin, ferner Sprachen in der französischen Schweiz, Frankreich und England. 1936 wurde er Gerichtsreferendar im Kammergerichtsbezirk Berlin, 1940 bestand er sein Assessorexamen im Reichsjustizministerium. Im Zweiten Weltkrieg war er von 1943 bis 1945 als Oberstabsrichter am Marinekriegsgericht in Berlin eingesetzt. Akten über diese Tätigkeit wurden erstmals 1963 bekannt, später noch weitere Akten Ende der 80er Jahre. Sch. hat dazu in einem langen Interview mit der Frankfurter Rundschau (28.6.1989) freimütig Stellung bezogen, auf eine Überprüfung der Akten in den 60er Jahren durch den Ministerialdirigenten in der Kieler Staatskanzlei Neumann-Silkow hingewiesen und darauf, daß man vor allem als Anklagevertreter an die damalige Gesetzeslage gebunden gewesen sei, auch wenn, von später her betrachtet, Gesetz nicht gleich Recht war. Jedes damals gefällte Urteil bleibe ...